Speakers’ Corner ist neu!

Es gibt eine neue Rubrik auf unserer Homepage: Speakers’ Corner

Hier darf einmal kräftig vom „Leder gezogen“ werden.

Wie im Hyde Park üblich, dürfen die britische Königin und die königliche Familie nicht erwähnt werden.

Die Texte sind nie anonym und obliegen der presserechtlichen Verantwortlichkeit der jeweiligen Autoren. Andreas Erdmann wäscht seine Hände in Unschuld!

 

Die Beiträge der Redner und Gastredner sind (zunächst einmal) 14 Tage online.

Während bei Twitter die Anzahl der Zeichen auf 140 beschränkt ist, gönnen wir uns maximal  140 Wörter.

Mal sehen, wie sich dieses Format der SPD Höhr-Grenzhausen entwickelt!

Was mir heute auf den Senkel geht:

 

Wie halten wir es denn mit unserer Sprache und den Inhalten?

 

Da gibt es Politiker, die man an Ihrem „Politiker-Sprech“ erkennt. Ja, es ist schrecklich: Mit Recht hört man da nicht mehr zu - oder besser noch - schaltet einfach ab.

Jetzt möchte sich unsere Ministerin Giffey davon absetzen und erfindet Bezeichnungen wie „Starkes-Familien-Gesetz“ oder “Gutes-Kita-Gesetz“

Mit Verlaub: Was soll das?

Kann man Politik wirklich so unernst betreiben, dass es einer „Vermickymausung“ in den Bezeichnungen wirklich bedarf?

 

Auch darf man an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es für derartige Anranzung an den Wähler auch keine Steigerung geben kann: „Das-noch-bessere–Kita-Gesetz“ etwa?

 

Und wie wollen wir es mit gut eingeführten Bezeichnungen halten, die über Jahrzehnte und Jahrhunderte Werte und Inhalte bewahrt haben?

Ich denke da an den „Meister“ und den „Ingenieur“ und sicher auch den Diplom-Ingenieur. Unsere deutsche Sprache ist reich an Bezeichnungen, die allesamt aus dem Handwerk stammen und etwas mit Lehrling, Geselle und Meister zu tun haben und ich kenne keine Redewendungen in diesem Zusammenhang, die negativ assoziiert wären! Wollen wir dies auch von den Bezeichungen denn alles aufs Spiel setzen oder könnte es gelingen, die Namen zu erhalten und die Inhalte behutsam zu verändern? Der inflationäre des Begriffs „Reform“ geht mir schon immer den gegen den Strich, wenn doch in Wirklichkeit nur Veränderungen vorgenommen werden: auch so ein „Politiker-Sprech“ etwas schön zu reden!

 

Wir wurden und werden teilweise beneidet, dass unsere Ausbildungssysteme über lange Zeit gepflegt wurden und als eine „Marke“ klar waren und Orientierung boten.

Wollen wir den Begriff“ „Meister“ denn genauso aufs Spiel setzen, wie es mit dem Diplomingenieur vor Jahren passierte und von bildungspolitischen Vordenkern uns aufgezwungen wurde? Keine der Versprechungen, die den Hochschulen gemacht wurden, um uns in das Bachelor/Master-System zu pressen, wurden eingelöst. Es tut mir leid: Ich sehe keine! (Natürlich betrachte ich die Veränderungen gern aus der Sicht des Studenten; ich bin eben doch von der 68er Jahren sehr geprägt!)

 

Leider fehlt den Betroffenen und den Lehrenden an den Hochschulen offenbar die Phantasie und die Kraft, mit Elan an eine Neu- oder Rück-Strukturierung heranzugehen.

 

In einem ggf. kommenden Beiträge zur „Speaker`s Corner“ möchte ich mich gern über die „Gender-Bezeichungen“ aufregen …

 

Spätestens bis dahein.

E. P.